Bedanji
Die Stämme der Bedanji bevölkern die Sand- und Felswüsten sowie das Seengebiet der südlichen Hälfte Reagos. Das Gebiet der Sandwüste zwischen Balmorra und dem Shialeem-Gebirge wird in der Sprache der Bedanji als Ka'le'shiem bezeichnet, die Felswüste nahe des Gebirges als Ra'le'shiem, die Seen als Da'lim. Die Bedanji ziehen in Familienverbänden und mit ihrem Herden von Ziegen, Kamelen und ->Pferden durch das Gebiet. Mehrere dieser Familienverbände bilden einen Stamm. Es ist jedoch weder eine genaue Anzahl der Stämme noch der Familien bekannt, da die Bedanji sich jeder Zählung entziehen. Auch über ihre Sitten und Gebräuche sowie ihre Religion ist so gut wie nichts bekannt.
Die Bedanji sind nicht gerade das, was man als fremdenfeindlich bezeichnen würde. Die Bedanji führen sowohl mit Balomera als auch mit Ashetar regen Handel, vor allem mit ihren einzigartigen ->Pferden. Darüber hinaus stellen sie sich manchmal als Führer durch die Wüstenregienen zur Verfügung. Jedoch bleiben die Bedanji auch beim Kontakt mit anderen Völkern sehr zurückhaltend und haben bisher keinerlei Anstalten gemacht, die Lebensweise entweder der Balomeraner oder der Ashetarar anzunehmen.
Bekannt ist über die Bedanji, daß Gastfreundschaft einen sehr hohen Stellenwert hat, daß die Frauen der Bedanji sich zwar Fremden nicht zeigen, jedoch nicht als untergeordnet gelten und daß die ->Pferde der Bedanji ihren größten Stolz ausmachen. Soweit man weiß, haben die Stämme eine gemeinsame Sprache, welche jedoch mit verschiedenen Dialekten gesprochen wird. Ebenso scheinen bestimmte Kleidungsarten, Schmuck, Farben und Tätowierungen Aussagen über die Zugehörigkeit zu einem Stamm zu machen. Weitere Forschungen sind jedoch bisher an der freundlichen aber bestimmten Ablehnung der Bedanji gescheitert. Nach allem, was man sagen kann, ziehen sie ihre Lebensweise der der Stadtbewohner vor.

Aussehen: Die Bedanji sind meistens recht groß gewachsen, sehnig, und machen einen zähen Eindruck. Sie kleiden sich in weite Tuniken, welche bis zu den Knöcheln reichen. Darunter haben sie weite Hosen und den Kopf schützt ein gewickeltes Tuch, welches bei Sandstürmen auch das Gesicht schützt. Ihre Gesichtshaut ist dunkel und wettergegerbt, die Haare sind schwarz, ebenso die Augen. Bärte sind bei den Bedanji selten und scheinen bestimmten Gruppen vorbehalten zu sein. Ihre Tuniken spiegeln die Stammesfarben wieder, welche zumeist in Streifenmustern angeordnet sind. Man kann davon ausgehen, daß die Frauen der Bedanji eine ähnliche Kleidung wie die Männer tragen und ihnen wohl auch vom körperlichen Erscheinungsbild gleichen.


Pferde der Bedanji
Die Pferde der Bedanji sind ihr wertvollster Besitz und zugleich so etwas wie Familienmitglieder. Um sie vor Diebstahl zu schützen und auch aufgrund ihrer Stellung innerhalb der Familie, die der eines Menschen gleichkommt, werden die wertvollen Tiere häufig mit in die Zelte genommen. Ist die Herde dafür zu groß, so wird sie rund um die Uhr von bewaffneten Reitern bewacht.

Die Tiere selbst werden immer rein gezüchtet und sind durch das extreme Klima einer starken Selektion unterworfen. Zuchtziel sind neben bestimmten äußeren Merkmalen (s.u.) vor allem Härte, Ausdauer, Genügsamkeit, Langlebigkeit, Leichtfuttrigkeit und Anpassungsfähigkeit, Fruchtbarkeit und Intelligenz. Auf weiten Strecken sind die Pferde sehr schnell, auf kurzer Distanz sind sie dagegen einigen neueren Züchtungen im nördlichen Reago unterlegen. Äußerlich unterscheiden sich die Tiere jeweils leicht, da die verschiedenen Stämme auf verschiedene Merkmale hin züchten. Bevorzugt sind folgende Merkmale: kleiner Hechtkopf mit eingesenktem Nasenrücken, kleine Maul- und breite Stirnpartie, weit hervortretende, ausdrucksvolle Augen, feingeformte Ohren, Stockmass zwischen 145 und 158cm. Die Pferde wurden und werden von anderen Bewohnern Reagos häufig belächelt, da sie deutlich kleiner sind als ihre Arbeits- und Reitpferde. Dennoch enthalten fast alle Rassen langsam aber sicher einen Ante il Blut der Wüstenpferde.

Aussehen und Charakter
Das Wüstenvollblut soll eine Widerristhöhe von 147.3 - 149.8 bzw. 153 cm Stockmass haben. Es soll einen schön getragenen Kopf und Schweif, kräftige Muskeln, bedeutende Gelenke, wobei der Vordermittelfuss nicht stärker als 19.1 cm sein soll, und glasklare und trockene Sehnen besitzen. Im Vergleich zu den Pferden Nordreagos ist das Wüstenvollblut relativ kurz, es hat weniger Rücken- und Lendenwirbel als diese. Das Gewicht eines ausgewachsenen Tieres beträgt ca. 400 - 450 kg
Der schöne Kopf soll ein grosses, beim Hengst kühnes, bei der Stute sanftes Auge zeigen.

Der Bedanji beurteilt das Exterieur eines Pferdes nach seinem Kopf. Wobei es folgende Merkmale zeigen soll:
Das Wüstenvollblut ist ein ausgesprochen spätreifes, daher auch langlebiges Pferd. Er ist verhältnismässig billig zu halten, da er keine hohen Futteransprüche stellt. Seine Hufe sind hart und seine Beine widerstandsfähiger gegen Knochen- und Sehnenschäden als bei anderen Grosspferderassen. Er erträgt grosse Anstrengungen und erholt sich schnell. Er ist klug und gelehrig. Er ist leicht einzureiten und geht freudig unter dem Sattel.

Es gibt Wüstenpferde in fast allen Farben. Am verbreiteten sind Schimmel, ihnen folgen die Braunen, ein geringerer Prozentsatz Füchse und nur wenige Rappen.

Was das Interieur, also den Charakter der Wüstenpferde angeht, so kann man ihn unter zwei Begriffe stellen: Menschenbezogen und Blutpferd. Die Bedeutung des ersteren dürfte klar sein und erklärt sich schon aus seiner Herkunft. Bei den Bedanji sind die Pferde Familienmitglieder. Sie wohnten und lebten mit ihnen auf engstem Raum. Was den Begriff Blutpferd angeht, so ist darunter ein sensibles, schnell auf Umwelteinflüsse reagierendes Pferd gemeint. Dadurch ist das Wüstenpferd kein Pferd für den Reitanfänger. Eine gewisse Reiterfahrung, Sattelfestigkeit und Sicherheit ist vonnöten, wenn ein Reiter an diesen sensiblen Pferden Freude haben will.

Außerhalb der Stämme der Bedanji, die ihre Zucht häufig nach der Stute benennen, von der sie abstammt, sind die Pferde unter den verschiedensten Namen bekannt. Häufig werden sie jedoch unter den Sammelbegriff Wüstenpferde gefaßt, wobei kein Unterschied mehr zwischen den einzelnen Zuchten gemacht wird, so es sich denn um eine reinrassige Züchtung handelt.


Schneejäger
Das unerforschte Gebiet im (Nord)Westen von Berquest beherbergt neben unzähligen Felsen, rapiden Wetterwechseln und langen Wintern sowie Sommern mit ungezählten Mücken auch einige Tiere und ein relativ ursprüngliches Volk, die sogenannten Schneejäger.

Feststehende Fakten sind, daß sich die Einwohner in Felle kleiden. Sie leben in Hütten aus Grassoden, welche halb in den Erdboden gegraben wurden, oder in Zelten aus Leder. Eine Hütte oder ein Zelt beherbergt jeweils eine Großfamilie. Städte gibt es nicht, jedoch nahe der Berge, welche die Grenze zu Berquest bilden, einige kleinere Siedlungen, die man mit gutem Willen als Dörfer bezeichnen könnte.
Diese Dörfer werden das ganze Jahr über von den Alten und Kindern bewohnt. Auch einige Frauen, zumeist die mit Kindern in Säuglingsalter, bleiben hier. Die Jugendlichen ziehen durch das Umland und hüten die Schaf- und Ziegenherden sowie eine seltsame Rasse von Vierhufern, die ein Geweih tragen und sehr plump wirken. Jedes Dorf wird von einem Dorfoberhaupt, welches sowohl männlich als auch weiblich sein kann, und einem Schamanen geführt. Eine zentrale Regierung ist den Schneejägern unbekannt.
Die Schneejäger meiden den Kontakt zu den großen Reichen des Nordens. Fremde genießen in ihren Dörfern eine Nacht Gastfreundschaft, danach sollten sie sich im Dorf nützlich machen oder weiterziehen. Die Schneejäger haben keine Schrift, jedoch eine sehr ausführliche mündliche Überlieferung von Geschichten und Legenden. Sie beten eine Windgottheit an sowie zahlreiche Naturgeister.

Einmal im Jahr, zum Zeitpunkt der Sommersonnenwende, treiben sie ihre Herden zusammen und führen sie über die Berge in das Gebiet zwischen Orkala und Balomera. Dort tauschen die ihre Erzeugnisse, vor allem Felle und Wolle, gegen dringend benötigte Güter wie Eisenerz und anderes.
Ein weiteres kostbares Tauschgut dieses Volkes ist der leuchtend klare Bernstein von einer Farbe, wie er sonst nirgendwo in Reago gefunden wird.


Da'naan
Die Da'naan bewohnen das Gebiet zwischen dem Malloran und den Lethasharecs. Sowohl Balomera als auch Orkala erheben Anspruch auf dieses Gebiet, vor allem wegen seiner großen Wälder.

Die Da'naan sind weniger ein Volk als ein Sammelbegriff für einige kleinere Sippen, welche jeweils von einem Häuptling geführt werden. Sie hängen noch den alten Werten und dem Glauben der Danuan und Karoi an.
In den dichten Wäldern verstreut finden sich ihre Dörfer, umgeben von wenigen Ackerflächen. Sie verstehen es meisterlich, aus wenig Boden einen hohen Ertrag zu erzielen, ohne die Wälder abholzen zu müssen. Nur wenige Nutztiere nennen sie ihr eigen. Pferde und Rinder lassen sich in den dichten Wäldern schlecht halten und kommen daher kaum vor, wobei es noch deutlich mehr Rinder als Pferde gibt. Der Fleischanteil ihrer Nahrung wird durch die Jagd sowie Schweine und Geflügel gedeckt.

Die Stämme scheuen den Kontakt zu Reisenden nicht und das Gastrecht ist eine eherne Regel, deren Bruch mit dem Tode bestraft wird. Ebenso ist es jedoch die Blutfehde und auch einige andere barbarische Gebräuche bestehen hier weiterhin fort.

Bisher haben sich die Stämme stets immer weiter zurückgezogen, wenn weitere Flächen entlang des Malloran abgeholzt wurden, doch wird das zur Verfügung stehende Gebiet langsam zu klein, um ihnen allen Platz zu bieten und es wird nur eine Frage der Zeit sein, bis sie sich schlußendlich unter einem Anführer zusammenfinden und ihr Land zurückfordern.


Shular
Die Shular sind ein Volk, welches entlang der südlichen Küste Reagos in dichten Wäldern lebt. Ihre Hauptstadt La-themal ist gut vor Fremden versteckt. Die Shular werden von einer Königin beherrscht, der hohen Herrin Kerian.
Die Shular haben eine sehr dunkle Haut. Sie stammen von den Elfen Myanars ab, was man noch in ihrem allgemeinen Erscheinungsbild wie spitzen Ohren und einem eher großen Wuchs sieht. Tagsüber halten sich die Shular bevorzugt in Höhlen auf, um der schwülen Hitze in den Wäldern zu entgehen.
Die Shular verehren eine weibliche Gottheit mit Namen She'aran. Angeblich ist ihre religion mit blutigen Opfern verbunden.


Kestaran (verschwunden)
Die Kestaran waren ein sehr naturverbundenes, eher zurückgezogen lebendes Volk. Die Bauweise ihrer Häuser und Dörfer war einfach und beruhte auf der Verwendung von Steinen und Lehm. Sie lebten von der Schaf- und Ziegenzucht, einigen wenigen Rindern und vom Ackerbau. Soweit man von Ackerbau reden konnten, da sie in bergigen und felsigen Regionen siedelten, wo der Boden nur unter schwerster Knochenarbeit Früchte trug.
Auch bauten sie in den Bergen Eisenerz ab, welches ein begehrtes Tauschmittel war, um an die Dinge zu kommen, die sie nicht selbst herstellen konnten.

Sehr gläubig waren die Kestaraner und in ihrem Leben wurde nichts unternommen, das nicht die Zustimmung ihrer allmächtigen Göttin Resesia gehabt hätte. Es gab einige Orte, zumeist bizarre Felsformationen, die als Opferstätten dienten. Diese Opferfelsen waren mit bunten Mustern, mytischen Symbolen und Glückszeichen bemalt und graviert. Die Schamanen, die von der Göttin gesegnet waren und befähigt ihren Willen dem Volk mitzuteilen, waren die höchstangesehenen und reichsten Leute in den Dörfern.
Zu guten Zeiten wurden an den Opferstätten nur Blumen, Früchte, Wein und erlegtes Wild als Opfergaben niedergelegt, um der Göttin zu danken. Doch stand es schlecht, waren die Ernten in Gefahr, oder drohte dem Dorf eine Krankheit, dann wurden die Opfer wertvoller. Dann wurden Schmuck aus Eisenerz und bunten Steinen, geschnitze Figuren aus Horn oder Knochen, Blutopfer von Ziegen gebracht. Und wenn gar nichts mehr zu helfen schien, wurde der Göttin eine Jungfrau oder ein junger Knabe als Opfer dargebracht, das sie sich an dem schönen Antlitz, der Reinheit und dem Blut erfreuen sollte.

Eigentlich hätte dieses kleine Volk eine gute Zukunft gehabt. Aber an nur einem Tag wurde diese vernichtet und das langsame sterben began...

Auslöser war Tanila, eine junge und überaus selbstbewusste Frau des Dorfes Dekai. Sie war verheiratet und Mutter einer Tochter. Sie war so schön das den Männer die Sprache wegblieb, wenn sie an ihnen vorüberging und ihr Ehemann wurde von allen beneidet.
Aber sie war keine gute Ehefrau, keine gute Mutter. Die nötigen Haus- und Gartenarbeiten verabscheute sie und tat wiederwillig nur das nötigste. Und sie fand ja auch immer jemanden, der ihr das meiste abnahm. Während ihr Mann sich die Hände in den Mienen blutig arbeitet um ihr ein gutes Leben zu ermöglichen, saß sie zumeist an einem kleinen See, und kämmte ihr hüftlanges, volles, kastanienrotes Haar.
Kam ihr Mann dann abends müde und hungrig nach Hause, überlies sie es ihm noch, für das wenige Vieh zu sorgen und das Haus aufzuräumen und nur allzu oft musste er auch selbst zusehen, das er etwas zu essen bekam. Sie wollte ihre zarten, weißen Hände nicht unnötig schmutzig machen. Tanila begann sogar zu glauben, sie sei die Schönste der Welt, schöner noch als die Göttin, deren Schönheit und Klugheit und Güte die Sonne zum scheinen bringen würde.

Die Sage berichtet, das diese Überheblichkeit von Tanila der Göttin ein Dorn im Auge war und das diese eine Strafe ersann. Die Göttin erschien Tanila am See, wo sie wieder ihre Haare kämmte und sprach zu ihr. Sie sagte ihr, das wenn sie nicht sofort eine gute Hausfrau und Mutter würde, und von ihrer Überheblichkeit abließe, würde ein böser Fluch sie treffen und ihr Leben, als auch das Leben ihrer Familie zerstören. Aber Tanila lachte nur.

Und am nächsten Tag erschien die Göttin am Haus, sah das Tanila wieder nicht arbeitete und sprach den Fluch aus. .Deine Strafe und die Strafe deines Blutes wird sein, den Tod zu sehen, zu wissen was sein wird und es nicht ändern zu können!.
Tanila war zunächst verwirrt, konnte sie sich doch nicht vorstellen, was damit gemeint war. Aber schon wenige Tage später wusste sie es. Sie war gerade eben vom See zurückgekommen um zu kochen, wenn der Mann käme, als ihr einfiel, das sie ihren wertvollen Hornkamm dort hatte liegen lassen. So schickte sie ihre Tochter Cesla, die erst 5 war, los, den Kamm zu holen.
Als die Tochter weg war, hatte Tanila eine Vision ... sie sah ihre Tochter im See ertrinken, mit dem Hornkamm in der Hand. Sie schrie und und rannte los und traf vor der Hütte auf ihren Mann Bereg, der gerade von der Arbeit heimkam. Zwar hielt er sie jetzt für übergeschnappt, aber dennoch rannte er mit. Natürlich war er schneller am See und er sah seine Tochter im Wasser, wie sie darum kämpfte nicht unterzugehen, wobei sie immer noch den wertvollen Hornkamm der Mutter hochhielt, damit er nicht verlorenginge.
Mutig stürzte Bereg sich ins Wasser und rettete Cesla.
Und Tanila lachte wieder. Sie dachte, der Fluch könne doch gar nicht so schlimm sein, wenn sie damit Leid und Unglück verhindern könne, und sie verbat Cesla einfach noch mal allein an den See zu gehen. Doch es war umsonst. Zwar ertrank Cesla nicht, wie in der Vision gesehen. Doch schon am nächsten Tag tauchte in der Nähe des Dorfes ein Berglöwe auf und eine Herde Schafe stürmte in Panik davon, zwischen den Hütten hindurch. Cesla.s kleiner Körper wurde unter den Hufen zu Tode getrampelt...

Tanila ging zum Opferfelsen und flehte die Göttin an, brachte Opfer dar, jammerte und drohte, aber die Göttin antwortete nicht mehr. Erst Wochen später, nach weiteren Vorfällen, verstand Tanila ... sie war verflucht zu wissen, das jemand sterben würde und auf welche Art. Aber jedes Mal wenn sie versuchte einzugreifen und es zu verhindern, dann starb die betroffene Person auf einem anderen Weg...der Tod lies sich nicht abwehren. Nur, was hatte das mit dem Blut zu bedeuten ... die Strafe deines Blutes... das verstand sie nicht.

Tanila wurde mit der Zeit und der Hilfe ihres Mannes, der sie nicht verlassen hatte, eine gute Hausfrau und bekam noch drei weitere Töchter und zwei Söhne, denen sie eine gute Mutter war. Aber ihre drei Töchter hatten die gleiche Gabe ... sie konnten den Tod voraussehen! Und später konnten es auch die Töchter ihrer Söhne. Und sie begriff ... jedes weibliche Wesen, das von ihrem Blute abstammte, war verflucht auf ewig.

Natürlich ängstigte dies die anderen Dorfbewohner und so musste sie mit ihrer Familie fortgehen. Sie, und alle Töchter und Söhne und die Kinder ihrer Kinder wurden von diesem Tag an gemieden und beschimpft. Man sagte ihnen nach, das sie es wären, die den Tod herbeirufen könnten. Sie gründeten ein neues Dorf, das anfangs auch genügte. Aber bald schon zeigte sich, das die Angst der Menschen eine weit größere Gefahr war und sie begannen, um das Dorf herum einen Zaun zu errichten und so kam es, das nach vielen Jahren das Dorf eine uneinnehmbare Festung geworden war.

Aber der Ruf der Todbringer hatte sich verbreitet und so wurden nicht nur Tanila und ihre Angehörigen, sondern alle Kestaraner gemieden und bedroht. Viele starben, aber noch mehr verließen ihr Volk, verleugneten ihre Abstammung und begannen fernab bei anderen Völkern neue Leben. Und die wenigen die blieben wurden weniger und weniger.
Und immer wieder erschienen Tanilas Töchter und deren Kinder und Kindeskinder bei Menschen, die kurz darauf starben. Sie sahen es mit der Zeit als ihre Aufgabe, die Todgeweihten in ihren letzten Tagen und Stunden zu begleiten. Doch meist wurden sie mit Schlägen und Steinen fortgetrieben. Über 12 Generationen hinweg ging es so fort und sie bekamen mit der Zeit den Namen Töchter der Tanila oder die Todesfrauen. Es wurden weniger Kinder mit der Zeit, gab es doch kaum noch Ehepartner, und die Heirat untereinander war verboten.
Die letzte bekannte Tochter verlies vor etwa 750 Jahren die Festung und verschwand spurlos. Es hieß, sie sei einem bekannten Krieger gefolgt, dessen Tot sie vorausgesehen habe in einer Schlacht und der habe sie aus Zorn über die Nachricht getötet.

Von den Kestaran sind nur die Opferfelsen mit ihren Malereien und Gravuren geblieben und die Ruinen der verfallenen Dörfer. Die meisten Dörfer wurden verarbeitet indem die Steine der Häuser anderswo wieder zum Bauen benutzt wurden. Nur das verfluchte Dorf Tanilas mit seinem Palisadenzaun wird noch immer gemieden, als würde dort die Pest herrschen. Die Hütten dort sind unangetastet von Menschenhand und einzig Wind und Wetter tun ihr Werk...


Danuan (verschwunden)
Siedlungsgebiet der Danuan waren Berquest und der Norden Orkalas. Das Volk hat wenige Zeugnisse hinterlassen, da sie keine Tempel oder Paläste erbauten. Nur die Palisaden sind noch zu finden, kreisrunde freie Flächen, in denen keine Bäume mehr wachsen. Der Boden direkt an den Kreise ist dunkel verfärbt und wenn man tiefer gräbt, so stößt man auf vermodertes Holz. Vielfach sind die Palisaden auch mit Steinen verstärkt gewesen, welche sich nach wie vor in geringer Tiefe finden. Nachkommen der Danuan sind sowohl das Volk im Nordwesten von Berquest als auch zumindest zum Teil das zwischen Orkala und Balmorra.
Die Danuan lebten in recht einfachen Siedlungen, welche sich über die Ebenen des nördlichen Reagos verteilten. Sie erbauten ihre Dörfer aus dem, was sie vor Ort fanden, zumeist aus Holz und Lehm. Sie umgaben sie mit festen Palisaden zum Schutze gegen Feinde, wilde Tiere und Dämonen. Ihre Götter verehrten sie unter freiem Himmel, war es doch ein Unding, einen Gott in von Menschenhand geschaffenen Bauten zu verehren. Welche Götter dies waren, ist heute nicht mehr bekannt, doch gab es ihrer viele. Sicher beteten sie den Himmel und auch die Erde an. Und der Himmel war ihnen ein Vater und die Erde eine Mutter. Doch ebenso sicher beteten sie den Gott des Krieges an, denn die Danuan waren ein kriegerisches Volk. Sie kämpften um ihr Überleben in den weiten Ebenen und den dichten Wäldern und sie bekämpften sich auch untereinander, denn die Stämme waren einander verfeindet bis über den Tod. Die Sommer verbrachten die Männer auf Feldzügen und auch die Frauen sollen gute Kriegerinnen ge wesen sein. Die Kinder lernten neben der Jagd und dem Ackerbau sowie anderen nützlichen Dingen schon früh das Kriegshandwerk.

Die Danuan könnte man durchaus als ein rauhes Volk betrachten, Barbaren, die keinen Sinn für das Schöne hatten, die nur den Krieg kannten und von Raub und Mord lebten. Ist nicht der beste Beweis, daß sie die Karoi auslöschten? Denn wer außer den Danuan hätte es sein können, der das Volk der Karoi bekriegte, seine Städte niederbrannte, seine Tempel und Kunstwerke schleifte, Frauen und Kinder tötete? Doch die Götter rächten sich. Es waren die Danuan, die ihr Zorn traf und das Volk bis auf wenige Stämme auslöschte. Die Überlebenden zogen sich zurück in die tiefen Wälder und in die unwirtlichen Regionen der Berge. Sie schworen dem Kriegshandwerk ab und lebten von der Jagd und dem Ackerbau. Doch auch wenn die Götter besänftigt waren, so war es ihr Zorn, der die Danuan auslöschte, denn die wenigen Überlebenden waren kein Volk mehr, es waren zerstreute Flüchtlinge, die sich über Reago verteilten.


Die Avian - Volk der Lüfte(weitgehend verschwunden)
Auf einer großen Vulkaninsel, gelegen im Norden von Reago, entwickelte sich ein Volk von menschenartigen Wesen, welche auf ihrem Rücken Schwingen tragen, die sie hoch hinaus tragen können. Die Angehörigen dieses zivilisierten Volkes nennen sich die Avian. Vor kurzem wurde die Insel durch einen Vulkanausbruch zerstört und fast alle Avian kamen dabei ums Leben.

Aussehen:
Avian sehen einem Menschen mit leicht gebräunter Haut sehr ähnlich, sind allerdings sehr zierlich gebaut. Sie zeichnen sich durch eine fast fragile und doch athletische Figur aus. Ihre Körperhöhe liegt zwischen 130 und 160 cm. Am deutlichsten unterscheiden sie sich von Menschen jedoch durch die Schwingen, die ihrem Rücken unterhalb der Schultern entspringen. Diese sind trotz ihrer großen Spannweite (ca. das zweieinhalb- bis dreifache der Körperhöhe) sehr flexibel und lassen sich so eng an den Körper anlegen, daß sie unter einem Umhang kaum noch auffallen. Das Gesicht eines Avian ist schmäler als das eines Menschen, die Achsen der Augen sind nicht parallel, sondern gehen vom Gesicht ausgehend leicht auseinander, wodurch ein Avian ein größeres Gesichtsfeld hat. Die Augen sind von einer sehr hellen Färbung (hellgrau bis hellblau), die Farbe der Haare ist meist ein leicht ins Rötliche gehendes Braun.

Physiognomie:
Da die Avian trotz ihrer Größe gute Flieger sind, muß ihr Körper an die Bewegung in der Luft angepasst sein. So sind die Knochen hohl, was den Körper leichter, aber auch verwundbarer gegenüber Stößen macht. Die Rückenmuskulatur, die einen großen Teil der Bewegungsarbeit im Flug leistet, ist sehr kräftig, ebenso haben Avian eine ausgeprägte Muskulatur zur Unterstützung der Sprunggelenke. Der Grundumsatz eines Avian ist höher als der eines Menschen, was nicht weiter verwundert, altern Avian doch etwa doppelt so schnell wie ein Mensch, wobei sie allerdings auch in der Lage sind, sich im Notfall nahezu fünfmal so schnell zu bewegen wie ein Mensch. Selbst wenn sie sich normal bewegen, wirken ihre Bewegungen auffällig flüssig, und eine Handbewegung, die dem menschlichen Auge unsichtbar erscheint, ist den Avian ohne Anstrengung möglich. Aufgrund des erhöhten Grundumsatzes liegt die Temperatur im Körperinneren eines Avian bei etwa 39,5 °C, nach außen hin erscheint ihre Haut jedoch eher kühl, außer bei starken Anstrengungen oder bei Krankheit.

Sinne:
Der herausragendste Sinn der Avian ist ihr Gesichtssinn . sind sie doch in der Lage, selbst auf große Entfernungen noch kleinste Details zu erkennen. Im freien Gelände mag es ihnen möglich sein, einer Maus auf tausend Schritt in die Augen zu blicken. Dabei nehmen sie Bilder zwanzigmal schneller wahr als ein Mensch . weshalb kein Taschenspieler mehr als einmal auf den Gedanken kommt, einen Avian mit einem Trick zu narren. Ebenfalls gut ausgeprägt ist der Gleichgewichtssinn, außerdem ist ihr Tastsinn in der Lage, feinste Luftströmungen zu erspüren. Ansonsten ist allerdings ihr Tastsinn relativ stumpf, und auch das Gehör ist eher schlechter als das eines Menschen. Dies ist darauf zurückzuführen, daß die vorbeiziehende Luft im Sturzflug ansonsten wohl zu einer Überreizung der Sinne führen würde. Der Geruchs- und der Geschmackssinn sind kaum ausgeprägt, was wohl auch der Grund für die Fremden oft kaum genießbar erscheinende Küche der Avian ist.

Kleidung:
Die Kleidung der Avian beschränkt sich auf leichte, eng anliegende Beinkleider und Oberteile, welche im unteren Rücken geschnürt sind. Gelegentlich tragen sie auch Umhänge, um sich vor dem Wetter zu schützen, wenn sie gezwungen sind, bei Unwetter oder unter anderen Bedingungen, die das Fliegen nicht erlauben, zu reisen. Die Kleidung bietet allerdings kaum Schutz vor Kälte, was aber auch nicht notwendig zu sein scheint, da die Avian eine gewisse Kälte ohne Probleme aushalten können.

Waffen:
Kriegswaffen sind bei den Avian nicht bekannt, wohl aber Jagdwaffen. Die Avian jagen mit der Sit, einem Netz, welches ausgebreitet zwei mal zwei Schritt messen kann und an den Seiten mit kleinen Gewichten versehen ist, dem Kopi, einem kurzen Speer, der geworfen werden kann, aber auch im Sturzflug zum direkten Aufspießen der Beute genutzt wird, und dem Krinus, einem seltsam gebogenen zweischneidigen Messer, welches, von einem Geübten geworfen, einer elliptischen Flugbahn folgt und zum Werfer zurückkehrt, der es mit einer fließenden Bewegung aus dem Flug am Griff packt . wobei wohl kein Mensch es wagen sollte, den Avian dies nachzumachen. Kein Mensch kann den Griff der wirbelnden Waffe wirklich sehen, und nur wenige wären geschickt genug, diesen auch mit entsprechender Präzision zu ergreifen, ohne dabei einen Finger oder gar die Hand zu verlieren.