Chiandra
Aquilas Lunata
(User: chiandra)
Person
Gattung: Mensch (Amazone), königliche Abstammung
Alter: 25 Jahre
Geschlecht: weiblich
Beruf: diverses (Chiandra
hält sich verschiedenem über Wasser: Pferdeausbildung,
gelegentlich
Botenritte in die benachbarten Dörfer und Städte,
Herstellung/Verkauf von Met, sonstige Kleinigkeiten, Kräuterfrau
und
Heilerin)
Herkunft: Silbersteppen von Lan'Dara (außerhalb von Tangrea)
Aussehen
Größe: 170 cm
Haare: hüftlange, blondgelockte
Haare
Augen: kalte grünegraue Augen mit winzigen gelben
Sprenkeln
darin
Gestalt/Erscheinung: Athletisch
durchtranierte Figur, mit Kurven an den richtigen Stellen.
Besonders die frostig kalten grünen Augen hinterlassen einen
bleibenden
Eindruck.
Kleidung:
alles
aus
schwarzem Wildleder ... eng sitzendes ärmelloses Mieder ... einen
breiten,
silbergrauen Gürtel ... Lederrock ... kniehohe Lederstiefel
...
einen bodenlangen, schwarzgrauen Umhang mit Kapuze.
Im Winter trägt sie eine eng sitzende, dunkelbraune Lederhose, die
an
den Seiten durch eine Schnürung perfekt angepasst werden kann.
Dazu ihr Ledermieder und darüber ein naturbraunes Wollhemd,
welches
ebenfalls am Hals geschnürrt wird.
Zur Arbeit und im alltag trägt sie einen ledernen Armschutz am
linken
Unterarm, der vom Handrücken bis zum Ellenbogen reicht. Am rechten
Handgelenk
trägt sie gerne Lederbänder. Zu offiziellen Anlässen
trägt
sie auffällige, silberne Armreife und Armspangen.
Besonderheiten: Auf
ihrem Rücken kann man mehrere Narben sehen, welche durch eine
Peitsche
verursacht wurden. Sie versteckt
diese geschickt unter der Kleidung und den Haaren.
Wesen
Charakter: Katzenartig
... launisch, frech, wehrhaft ...
Von Natur aus abenteuerlustig und neugierig, aber zum Misstrauen
erzogen.
Gegenüber Männern verhält sie sich meist kalt und
abweisend,
es dauert lang bis sie Freundschaften aufbaut und wesentlich schneller
beendet
sie solche.
Sie ist sehr temperamentvoll und heißblütig, wirkt dadurch
oft
angriffslustig und unbeherrscht.
Sie kann Gefühlsregungen hinter einer völlig regungslosen
Maske
verbergen, so da man nicht weiß und nur raten kann, was sie garde
denkt.
Nur bei extremer Wut fällt ihr das schwer.
Stärken: Schwert-
und
Stabkampfausbildung, Bogenschiessen, Reiten,
gutes Geschick im Umgang mit Tieren (besonders Pferden und Katzen)
Ausbildung
in herkömmlicher Heilkunst und befähigt Heilmagie anzuwendenn
(Die Ausbildung in
Kampftechniken
und die Ausbildung als Heilbefähigte sind nebeneinander gelaufen
über
einen Zeitraum von mind. 10 Jahren, also nix was sie mal eben nebenbei
gelernt
hat.)
Heilmagie :
~ Chiandra kann leichte und oberflächliche Wunden
schneller
verheilen lassen, als der normale Heilungsverlauf wäre. Das
gleiche
gilt für leichte Erkrankungen wie Erkältung, Fieber, usw. Als
Zeitspanne
kann man hier, je nach schwere der Verletzung von 30 Minuten bis zu
Stunden
hin alles rechnen.
~ Bei mittleren bis schweren
Verletzungen
und Krankheiten kann sie unterstützend eingreifen und dem
Körper
an einen Punkt helfen, von wo er sich wieder selbst helfen kann ...
(dauert
mehrere Stunden und führt nie bis zur völligen Heilung)
~ Beim Einrenken von
Brüchen
oder der Behandlung von extrem schmerzhaften Wunden kann sie die
Schmerzen
ein bisschen mildern, aber nicht gänzlich killen (Vergleichbar mit
der
Gabe eines normalen Schmerzmittels wie Aspirin)
~ Für jede Anwendung von Heilkraft gilt, das sie selbst in bester
körperlicher
und seelischer Verfassung sein muss. Jede Behandlung entkräftet
sie
und nach einer gewissen Zeit ist sie gezwungen selbst eine Pause zu
machen
und sich zu erholen (mehrere Stunden lang). Man kann ihr ansehen, das
sie meist in der drauf folgenden Zeit sehr blass ist (mehrere Stunden).
Das auch bei nur geringem Magieeinsatz.
~ Ist sie selbst krank, kann der Einsatz dieser Kraft zum Zusammenbruch
führen.
Wenn sie gestresst oder seelisch sonstwie nicht gut drauf ist, kann sie
nicht
die nötige Konzentration aufbringen und jeglicher Versuch
schlägt
fehl. Mann muss sie erstmal 'abschalten' und evtl meditieren.
~ Bei der Behanldung von Schmerzen kann es dazu kommen, das bei ihr
selbst
Phantomschmerzen am entsprechenden Körperteil auftreten, die
einige
Stunden anhalten und tierisch unangenehm sind.
Insgesamt ist der Einsatz ihrer Kraft also mehr eine Belastung und
Gefahr
für sie selbst, als eine brauchbare Alternative zur
herkömmlichen
Heilkunst, weswegen sie sich zumeist auf eine unterstützende
Anwendung
beschränkt. Sie versucht also zuerst
herkömmliche/nichtmagische
Heilverfahren anzuwenden und nur unterstützend einzugreifen durch
das
abdämmen von Schmerzen oder fördern der Heilung.
Offen würde sie das nicht zugeben, sie tarnt die meisten ihrer
Handlungen,
wenn es irgend möglich ist, durch die Gabe einer normalen Medizin.
(Gelinderte
Schmerzen schiebt sie auf einen besonderen Kräutertee, schnelle
Wundheilung
auf wirksame Kräutersalben, usw.)
Sich selbst zu heilen, schließt sich ja schon aus, da sie, wie
erwähnt,
in guter körperlicher Verfassung sein muss. Das einzige was sie
kann,
ist einzelne Sympome und Bagatell-Erkrankungen wie Husten, Schnupfen,
Zahnweh
oder ähnliches zu behandeln, indem sie sich in einen Zustand der
Meditaion
versetzt. Da durch klingen die Symptome schneller wieder ab.
Vergleichbar
ist dies mit mehreren Tagen strenger Bettruhe.
Das ist der Grund dafür, das man sie so gut wie nie mit einem
Schnupfen
oder Husten rumrennen sieht.
Schwächen: aufbrausend,
im Umgang mit Menschen ungeduldig und wenig tolerant.
Ihr größter Feind ist sie selbst und oft steht sie sich und
einer
einfacheren Lösung selbst im Weg, aus einer Laune oder Trotz
heraus.
Plötzliche Wutanfälle, bei denen sie auch gern mal Dinge
zerschlägt,
an denen ihr sonst etwas liegt, oder wo sie zu Gewalttätigkeiten
neigt.
Glauben: unbekannt
Familie: (sie redet nicht gerne über ihre
Abstammung
und kaum einer weiß wer sie wirklich ist)
Besitz
Eigentum: Das
Grundstück im Tal Tanah
Itra und inzwischen etliche Pferde
Waffen: ein
Bastardschwert,
das extra für sie gefertigt und in Gewicht und Größe
perfekt
auf sie abgestimmt wurde, sie
trägt
es auf dem Rücken
mehrere, in der Kleidung und den Stiefeln versteckte, Wurfdolche
ein Kampfmesser am Gürtel
ein Kurzschwert, welches meist am Sattel befestigt ist
eine Peitsche, ebenfalls am Sattel befestigt
Geld: nur wenig
Besitz/Wertgegenstände:
mehrere
silberne
Armreife und Armspangen,
eine Halskette, mit einem auffälligen Anhänger aus Silber, in
dem
ein bernsteinfarbener Kristall eingefügt ist (reiner Schmuck,
keinerlei
magische
oder sonstige Bedeutung). Zeigt das Familienwappen.
Ein kleines, in braunes Leder gebundenes Buch, in dem sie Rezepte
für
Kräutermischungen einträgt, die Wirkungsweisen der
Kräuter
und die Krankheiten die damit behandelt werden können.
Tiere: mehrere Pferde (siehe Tanah Itra - Pferde)
drei Katzen (inplay aus dem Fluß gefischt)
Geschichte
Chiandra
Aquilas
Lunata wurde als 3. von 4 Töchtern einer Amazonenherrscherin
geboren
und gehört zum Stamm der Steppenreiterinnen von den Silbersteppen.
(Der Name hat nichts mit dem Edelmetall zu tun, sondern stammt daher,
das
das Gras aufgrund eines im Boden vorkommenden Minerals, genannt
Glimmer, einen
silbrigen Schimmer hat.) Sie wurde unter dem Sternzeichen des Adlers
geboren,
daher ihr zweiter Name, hat aber den Charakter einer Katze ... launisch
und
wehrhaft. (Der Name Chiandra steht für das Katzenartige und Lunata
zeigt
ihre Zugehörigkeit zur Familie.)
Wie gesagt
... Chiandra ist die dritte von insgesamt 4 Schwestern, allesamt
Töchter der
Amazonenherrscherin Lyrias Antara Lunata. Da gibt es Aurelia Lynx, die
älteste
und zukünftige Herrscherin in der Stammfolge, von Geburt wegen.
Dann die
zweitgeborene, 2 Jahre jünger, Sheeris Lea. Als dritte und vierte,
noch mal 4
Jahre jünger, Chiandra Aquilas und Keerah Aquilas, Zwillinge.
Beide glichen
sich in Gestalt und Gesicht auffallend, doch war die eine mit
Honigfarbenem
Haar geboren und grünen Augen, die andere mit Rabenfedernschwarzem
Haar und
gelben Augen.
Aurelias
Vater war ein relativ gewalttätiger Krieger, Sheeris dagegen ein
sehr
sanftmütiger Mann mit Liebe zur Poesie und Musik. Chiandras und
Keerahs Vater
war wiederum Krieger, allerdings eher der ruhige und beherrschte,
schweigsame
Einzelgänger. Wie auch immer, keines der Mädchen lernte je
seinen Vater kennen,
denn Lyrias stand nicht in dem Ruf, ihre Liebschaften lange zu behalten
und
dann in Frieden ziehen zu lassen.
Lyrias
Antara legte bei der Erziehung und Ausbildung ihrer Töchter
größten Wert
darauf, das die Mädchen auf zwei Arten erzogen wurden:
1.
Bei
allen wurde mit Härte und Strenge alles durchgenommen, was
für junge Amazonen
in feindlicher Umgebung wichtig war ... kämpfen, kämpfen und
kämpfen. Zudem Taktik,
Listen, Waffenkunde und vieles mehr.
2.
Und zweitens bestand Lyrias bei jeder einzelnen darauf, das ihre
persönlichen Talente gefördert wurden.
Lyrias
selbst war eine gerechte, aber manchmal kalte und harte Person, sowohl
als
Herrscherin, als auch als Mutter. Jede ihrer Töchter bekam im
laufe ihrer
Kindheit eine Kriegerin zur Seite gestellt, die nicht nur die Rolle
einer
Ausbilderin übernahm, sondern bis zu gewissen Grenzen fast auch
als Mutter
einstand.
<>
Aurelia
entwickelte sich zu einem Biest, schon in jungen Jahren. Sie war
rechthaberisch, ehrgeizig, herrschsüchtig, brutal und sehr von
sich
eingenommen. Das Wissen, das sie später die Herrschaft
übernehmen solle, war
ihr deutlich anzumerken und sie lies jeden spüren, wer und was sie
war. Ihre
Stärke war ihr Ehrgeiz im Kampf und ihre Begeisterung für
Waffen aller Art.
Sheeris war ganz anders, ihrem Vater sehr ähnlich. Sie war ein
verträumtes,
ruhiges Mädchen, das den Umgang mit Waffen hasste, sich vor dem
Kampf drückte
und jegliche Form von Gewalt verabscheute. Sie verbrachte ihre Zeit
lieber mit
singen und träumen und musste zum Training gezwungen werden.
Chiandra,
erste der Zwillinge, war ihrem Vater ebenfalls sehr ähnlich. Mit
einem ruhigen
Händchen und einen ausgesprochenen Gespür für Tiere fiel
ihr der Umgang mit den
Pferden extrem leicht und reiten war einfacher als laufen für sie.
Auch mit den
meisten Waffen konnte sie erstaunlich schnell umgehen, allerdings nur
wenn sie
sich für diese Waffe auch interessierte. Wenn nicht, dann stellte
sie sich absichtlich
dumm. Ihre zweite besondere Stärke war ihr Verständnis
für die Heilkunst. Darin
wurde sie von ihrer Großmutter Lux unterrichtet, die ihr sogar
ein wenig über
die Magie des Heilens beibringen konnte.
(Den Umgang und die Anwendung von Kräutern und anderen
Heilmitteln, das
versorgen einfacher Verletzungen bis hin zum einrichten einfacher
Brüche.) Sie ist eine
sehr unausgeglichene Person mit extremen Launen und
Stimmungsschwankungen, die
sie absolut unberechenbar machen. Himmelhoch jauchzend zu Tode
betrübt trifft
es am besten, um das zu beschreiben.
Keerah
war
ihrer Schwester Chiandra sehr ähnlich und doch auch wieder nicht.
Sie konnte
ebenfalls gut mit Tieren, war lernschnell mit verschiedenen Waffen und
verstand
sich ausgezeichnet auf Kräuter und Heilen. Aber sie war im
Gegensatz zu ihrer
Schwester sehr ausgeglichen und verlässlich, ruhig und oft
nachdenklich ernst.
Also, wie
gesagt, die Mädchen wurden in erster Linie als Kriegerinnen
erzogen und
ausgebildet. Wie ihre Schwestern lernte Chiandra, was fürs Leben
nötig war ...
den Umgang mit Pferden, das führen von Waffen, alles nötige
über die Fütterung
der Pferde, lesen, rechnen und schreiben, sogar kochen und backen und
auch
einfache Handarbeiten. Die meisten ihrer Kleidungsstücke sind zum
Großteil von
ihr selbst, wenn sie auch den Umgang mit Nadeln abgrundtief hasst.
Einzig bei
ihrer religiösen Ausbildung schieden sich die Gemüter, da
Chiandra weder mit
Bitten noch mit der Androhung oder Anwendung von Gewalt der Glaube
einzubleuen
war. Vehement und mit einer seltenen Starrköpfigkeit stellte sie
alles
göttliche in Frage und musste oft genug in ihrem jungen Leben
Auseinandersetzungen mit einer Priesterin ausfechten, die schier
verzweifeln
wollte an soviel Halsstarrigkeit. Chiandra würde nie offen
abstreiten das es
Götter und Geister gibt, nur weigert sie sich beharrlich
anzuerkennen, das
jemand anderes außer sie selbst Einfluss hat auf ihr Schicksal.
Soweit also
eine recht normale Kindheit, wenn man davon absieht, das die vier
Mädchen eine
gehobene Stellung im Ansehen des Stammes inne hatten. An dieser Stelle
allerdings griff ihre Mutter ein, die grundsätzlich darauf
bestand, das die
Mädchen keine Privilegien bekamen, sondern wie jede andere
Kriegerin auch ihren
Rang im Kampf beweisen musste. Für Aurelia eine Kleinigkeit,
für Sheeris
unmöglich und für die Zwillinge ein Kinderspiel. Wie so oft
nutzten die beiden
ihr Gespür, das eine Eigenheit von Zwillingen zu sein scheint, um
sich
gegenseitig zu helfen. Einziges Hindernis dabei waren gelegentliche
Trotzanfälle
von Chiandra, die es nahezu hasste, irgendwelchen Traditionen zu
folgen.
Dieser
Trotz, die Launen und die Unbeständigkeit trieb ihre Mentorin, die
Kriegerin
Kaytara mehr als manchmal zur Verzweifelung. In dem einen Moment war
Chiandra
die konsequente, harte und unerbittliche Kriegerin in Denken und Sein,
bei
deren Anblick ihre Mutter extremen Stolz verspürte und doch noch
auf eine
vernünftige Nachfolgerin hoffte. Und im nächsten Augenblick
war Chiandra
uneinsichtig, bockig, ungeduldig, unkonzentriert und zappelig, sehr
darum
bemüht jeden in ihrer Umgebung vor den Kopf zu stoßen und
das mit großem
Erfolg!
Trotzdem,
ihre Mutter hoffte, das sich das im Alter legen würde und Chiandra
den nötigen
Biss hätte, ihre Nachfolge anzutreten. Und genau das war ein
schwieriger Punkt
in Chiandras Leben, da ja wie bereits erwähnt, Aurelia Anspruch
erhob auf
diesen Platz. Rein nach dem Recht der traditionellen Thronfolge stand
ihr das
auch zu, aber es hätte die Möglichkeit gegeben, das Chiandra
ihre Schwester in einem
rituellen Kampf herausfordern würde. Sheeris war dafür
absolut ungeeignet und
Keerah .. ja Keerah war nicht einschätzbar. Sie hatte es
verstanden, ihre
Talente wenig auffällig zu nutzen und sich bedeckt zu halten, sich
beinahe zu
verbergen. Nach außen hin schien sie nicht daran interessiert,
mit
irgendjemandem Streit anzufangen und sie verstand es sehr gut,
verschiedenen
Angriffen durch ihre älteren Schwestern auszuweichen ohne dabei
Federn zu
lassen.
Lyrias hätte
es sehr gern gesehen, das Chiandra Aurelia gefordert hätte, denn
diese erschien
ihr ungeeignet eines Tages die Geschicke eines bedrohten Stammes in die
Hände
zu nehmen. Die Amazonen waren zwar als grimmige Kriegerinnen und
furchtlose
Frauen bekannt und teilweise auch als solche gefürchtet oder
respektiert, aber
dieser Stand war das Ergebnis sehr feinfühliger Aktionen und
Taktiken Lyrias.
Sie wusste, das sie sich nicht dauerhaft hätten behaupten
können, ohne das eine
oder andere Bündnis und Kompromisse, selbst mit Stämmen und
Völkern, wo Männer dominierten.
Sie verstand es sehr gut, ihre Partner und auch ihre Feinde zu
manipulieren,
mit ihnen zu spielen und dort vorsichtig zu sein, wo sie spürte
keine Chance zu
haben. Aurelia dagegen war extrem
radikal eingestellt und hasste alle Männer. Ihrer Meinung nach
konnten die
Amazonen nur bestehen, wenn sie jeden Mann abschlachteten, der ihnen zu
nahe
kam. Und das es gut sei, sein Land beständig zu
vergrößern. Die Gefahr, das
einzelne kontrollierbare Feinde sich zu einer unbesiegbaren Gruppe
zusammenschließen
könnten, wenn die Amazonen zuviel Druck machten, wurde von ihr nur
belächelt.
Was sie
allerdings nicht belächelte, war die Gefahr, die von ihrer
Schwester Chiandra
ausging und mit jedem Jahr größer, stärker und somit
gefährlicher wurde. Sie
scharrte um sich eine ständig wachsende Gruppe junger radikaler
Amazonen, die
ihr wie eine Leibgarde überall hin folgten und ihre Befehle
ausführten. Sie
wartete auf eine Möglichkeit zuzschlagen ... und die bot sich bald.
Nach einem
der üblichen kleinen Scharmützel, bei dem es um
Grenzstreitigkeiten ging mit
einem in der Gegend aufgetauchten fremden Heer. Chiandra war etwas
abseits
geraten und focht beinahe genüsslich mit ein paar Gegnern, die
sichtlich
erstaunt waren, das ein Pferd zur Waffe werden konnte unter dem
richtigen
Reiter. Es war jedenfalls nicht lebensbedrohlich für sie und schon
bald war sie
wieder allein. Bis auf den am Boden liegenden Kerl, den sie mit dem
Schwert
verletzt hatte. Zuerst ritt sie weg, dann zögerte sie jedoch und
kam zurück.
Schließlich schien sie eine Idee zu haben und lud den Mann auf
sein Pferd, an
Händen und Füßen gefesselt. Jedoch brachte sie ihn
nicht ins Dorf als
Gefangenen, sondern tiefer in den Wald, wo sie ihn in einer Höhle
versteckte.
Dort kümmerte sie sich um seine Verletzungen, und das tagelang. Es
ging ihr
nicht darum ihn zu retten, oder um ein erotisches Abenteuer. Es war
vielmehr
Neugier, die sie trieb. Ihre Mutter hatte immer streng darauf geachtet,
das
ihre einzigen Kontakte zu Männern sich auf den Kampf
beschränkten. Bei Aurelia
hatte das den Hass geschürt, bei Sheeris die Angst. Und Chiandra
war eben
neugierig. Also verbrachte sie einige Zeit damit, sich mit der Spezies
Mann zu
unterhalten, über Götter und die Welt. Einige Tage vergingen,
der Mann wurde
gesund und die Gespräche länger. Zugegeben hätte sie es
nicht, aber so rein
optisch und von seiner Art her gefiel ihr der Mann. Er hatte ein ihrer
Meinung
nach angenehmes Wesen, das die Gespräche interessant macht. Es gab
nur ein
Problem ... mit jeder verstreichender Stunde schien der Kerl sie anders
anzusehen. Diese Entwicklung wurde von ihr mit einer gehörigen
Portion
Misstrauen registriert. Liebe, egal in welcher Form, kam für sie
überhaupt
nicht in Frage. Ihrer Meinung nach war Liebe nur eine Erfindung der
Männer, dummes
Geschwätz um sich Frauen gefügig zu machen. Davon hielt sie
nichts und
reagierte entsprechend widerborstig. Und als der dumme Mann
tatsächlich anfing
von Gefühlen zu sprechen, reagierte Chiandra auf die einzige ihr
mögliche Art
... sie brachte ihn um. Für einen Augenblick war da so was wie
Bedauern, aber
nur weil sie sich jetzt einen neuen Gesprächspartner suchen
musste. Ein
Beobachter hätte aus dieser Szene sehr viel über Chiandras
Wankelmütigkeit und
ihre unberechenbaren Launen lernen können.
Und es hatte
tatsächlich Beobachter gegeben, die allerdings auf andere Dinge
geachtet
hatten. Es handelte sich um die Getreuen von Aurelia, die diese auf
ihre
Schwester angesetzt hatte, nachdem sie von ihren Unternehmungen
erfahren hatte.
Der abgelegene Ort war perfekt, keiner würde was bemerken. Sie
‚bat’ also ihre
Schwester zwangsweise zu einer Unterredung, wobei sie sich kurz
über den toten
Mann wunderte. Da sich die kleine Schwester aber weder durch Drohungen,
noch
‚gut gemeinte Ratschläge’ beeindrucken lies, beschloss Aurelia ein
Exempel zu
statuieren ... sie griff zur Peitsche und Chiandras Rücken zieren
seither
etliche schmerzhafte Narben.
Aurelias
Mädels sorgten noch dafür, das die Wunden schön
verunreinigt waren und liessen
auch die Fesseln wo sie waren, wenn auch lockerer, damit Chiandra sich
irgendwann befreien könnte. Als Keerah ihre Schwester zwei Tage
später fand,
und mit Hilfe von Kaytara zu Großmutter Lux brachte, hatte
Chiandra hohes
Fieber und die Wunden waren schlimm entzündet. Zu ihrer Sicherheit
brachte
Kaytara ihre Schutzbefohlene in die Berge, wo sie hoffentlich gesund
werden
würde, bevor Aurelia es sich überlegen könnte und es
bereuen würde, die Kleine
am Leben gelassen zu haben. Allgemein lies sie verbreiten, das der
Feind wohl
Rache geübt hätte, und die kleine Schwester leider in eine
Falle geraten sein
müsse ... sie lies sie sogar suchen, angeblich...
Machen wir
es kurz ... Chiandra wurde wieder gesund. Aber sie verschwand auch.
Zuerst war
es Scham, die sie forttrieb. Scham darüber, derart dumm in eine
Falle getappt
zu sein. Dann hielt Wut sie fern, Wut auf ihre Schwester. Daraus wurde
wieder
Scham und dann wieder Wut. Und schließlich Trotz. Und bis sie
endlich in einer
Stimmung war, zurückzukehren, war fast ein Jahr vergangen und der
eine oder
andere hatte sie für tot gehalten. Besonders Aurelia, vor der man
hartnäckig
geheim gehalten hatte, das Chiandra überlebt hatte.
Aber
irgendwie war Chiandra von diesem Zeitpunkt an nicht mehr dazu zu
bringen,
dauerhaft zu bleiben, oder sich gar Aurelia entgegenzustellen. Warum
wusste
keiner, aber Feigheit wurde eigentlich ausgeschlossen, zumindest bei
denen die
Chiandra schon im Kampf erlebt hatten. Es schien eher Desinteresse zu
sein und
ihre Streifzüge außerhalb des Lagers wurden immer
ausgedehnter und länger. Ja
sogar ein Lager baute sie sich außerhalb auf, in einem versteckt
gelegenen Tal.
Eine Hütte, Ställe, der Beginn einer kleinen Pferdezucht.
Damit schlug sie sich
auch durch .. die Ausbildung von Pferden, Reitunterricht, Teilnahme an
Rennen
oder Wetten.
Mal
besuchte sie Kaytara, Keerah und Lux, mal kamen
die zu ihr. Aber zumeist war sie allein und mit den Jahren unternahm
sie immer
längere Reisen in andere Länder, bei denen sie ihre
Fähigkeiten trainierte und
dazulernte. In diesen Jahren festigte sich aber auch der Hass auf ihre
Schwester, und ihr Entschluß, es dieser irgendwann heimzuzahlen,
stand fest.
Sie wollte nur auf den richtigen Zeitpunkt warten, bevor sie ihr Recht
einfordern
wollte!
Jedesmal wenn sie die Narben auf ihrem Rücken berührt, kann
man in ihren Augen
kurz den unbändigen Hass sehen, den sie spürt. Und schon hat
sie sich wieder
unter Kontrolle und kaum einer vermag jetzt noch zu sagen, was sie wohl
denkt.
Wie sie in die Traumwelt kam ...
Nunja, das war mit Sicherheit nicht beabsichtigt. Zusammen mit einer
sehr
guten Freundin, mit der sie seit einigen Monaten zusammen durchs Land
zieht,
ist sie mal wieder unterwegs um Geld zu verdienen. Bei sich führt
sie
einen imposanten und mindestens genauso unerzogenen Hengst, den sie im
Auftrag
eines Gutsherren zureiten soll. Da sie bei so etwas lieber ihre Ruhe
hat,
haben die beiden nur das Pferd abgeholt und sind nun auf dem Weg zu
ihrem
Lager im dichten Wald unterwegs. Als ein Sturm aufzieht und der Regen
heftig
und unangenehm kalt niederprasselt ... wie auch sonst Anfang September
...
suchen sie Schutz in einer Höhle. Oder zumindest hatten sie das
vor.
Was sie nicht bemerkt haben, war das die Steine vor der Höhle
nicht etwa
zufällig einen Kreis bildeten. Versehentlich sind sie in einen
Steinkreis
getreten, in dem nur Stunden zuvor ein paar Frauen ein heiliges Ritual
zu
Ehren von Saimhain abgehalten haben. Was sie ebenso nicht wussten, und
diese
Frauen vermutlich auch nicht, war, das bei diesem Ritual ein Tor
geöffnet
wurde in eine andere Welt. DAS bemerken die beiden Frauen erst, als sie
sich
plötzlich statt in der Höhle, im Wald wiederfinden. Und zwar
ebenfalls
in einem Steinkreis!
Beide haben rasende Kopfschmerzen und die Übelkeit zwingt sie
erstmal
dazu, sich hinzuknien und tief durchzuatmen
Nach ein paar Stunden Rast, etwas entfernt von dem Steinkreis, mehreren
Ausflügen
in die Umgebung und der Entdeckung einer Stadt in der Nähe ist
ihnen
zumindest mal eines klar ... sie sind nicht mehr in Maital! Beide
wissen nicht,
wie sie zurück in ihre Welt sollen und das Tor, durch das sie
kamen,
scheint plötzlich verschwunden. Woher sollen sie auch wissen, das
ein
bestimmtes Ritual erforderlich ist und ein bestimmter Zeitpunkt.
Weitere
Entwicklungen
Die
beiden haben eine Zeit lang, von ihren Ersparnissen lebend, die
Umgebung
erkundet, mal hier mal dort gearbeitet und waren sogar eine Zeit lang
sesshaft
auf einem Gestüt. Als dieses jedoch bei einem Unwetter vernichtet
wurde,
haben die beiden sich was neues gesucht .. und dabei auch noch gleiche
eine
Hand voll Pferde adoptiert.
In einem etwas versteckt gelegenem Tal haben sie sich einen kleinen Hof
aufgebaut,
eine Hütte und einen Stall. Dort beschäftigt sich chiandra
aus Spaß
an der Freude mit der zucht von Pferden. außerdem hat sie
inzwischen
gelernt, wie man Met herstellt, der auch extrem genießbar ist;
und
wie man ungenießbaren Schnaps brennt. Daran muss sie noch ein
bisschen
arbeiten, denn im Moment kann man mit dem Zeug noch Löcher in
Eichenholztischplatten
brennen.
Eine besondere Freundschaft hat sich zu einem der ehemaligen
Stallburschen
vom Gestüt aufgebaut, der jetzt Fuhrunternehmer ist und mit zwei
Pferden
vom Gestüt seinen Lebensunterhalt verdient. Und dann ist da noch
das
andere Gestüt, mit dessen Besitzern sie rege Kontakte
geknüpft hat.
Chiandra hält sich verscheidenem über Wasser. Wie immer,
Pferdeausbildung,
gelegentlich Botenritte in die benachbarten Dörfer und
Städte, der
Verkauf von Met wenn nötig und sonstige Kleinigkeiten. Inzwischen
hat
sie bei den leuten der Umgebung auch einen guten Ruf als Heilerin
erworben,
anfangs durch die Behandlung von Tieren, später immer öfter
auch
von Menschen. Okay, sie geht nicht gerade sanft mit ihren Patienten um,
aber
zumindest daran ist noch keiner gestorben.