Der lukanische Glaube geht von einem monotheistischen Weltbild aus, an dessen Spitze der Erschaffer, Gott oder auch Vater, steht. Ihm zur Seite, aber doch deutlich untergeordnet, steht sein Sohn Lukas, der Erlöser der Menschen. Außerdem gibt es noch den Aspekt des Geistes.
Vater, Sohn und Geist sind Manifestationen ein und desselben Prinzips und werden daher als eine Einheit angesehen.
Neben dieser Dreiheit/Einheit gibt es noch zahlreiche Heilige, an deren Spitze die Mutter Lukas, Helena, steht, und Engel, welche als Boten fungieren.
Die Heilsgeschichte (Kurzfassung)
O: Geburt Lukas in Damar als Sohn eines Fischers und einer Näherin. Zeichen bei seiner Geburt durch Engelerscheinungen[Festlegung des Geburtsjahres als Jahr 0 im Jahre 530 n.L.]
10: Weihe Lukas im Tempel des Neis, erste Anzeichen einer besonderen Befähigung, das Orakel sagt ihm große Taten aber auch große Qualen voraus.
12: erste Predigt Lukas im Hafen von Damar. Die Familie flieht in das weltlichere Lardon
15: Lukas erreicht das Mannesalter. Bei der Feier zu Ehren der jungen Männer dieses Jahres wirkt er das erste Wunder und wandelt Wasser in Wein.
16: Die Familie kehrt nach Damar zurück
20: Lukas ist als Fischer tätig. Er schart erste Gefolgsleute um sich
25: Lukas erweckt ein Kind von den Toten und muß aus Damar fliehen
25-30: Lukas reist im Lande umher und schart seinen engsten Kreis um sich. Er predigt seine Heilslehre. Rückzugsort ist immer wieder Terasar.
28: Lukas Eltern fliehen nach Terasar
30: Lukas wird zu einer Untersuchung seiner Tätigkeiten und Ansichten sowie seiner Fähigkeiten nach Damar beordert. Entgegen der Warnungen seiner Eltern und Gefolgsleute kommt er der Aufforderung nach. Er wird inhaftiert und über ein halbes Jahr gefangen gehalten und der peinlichen Befragung unterzogen.
31: Lukas verläßt das Gefängnis mit einem lahmen Bein. Er setzt seine Tätigkeit fort.
33: Lukas wird erneut inhaftiert. Er verabschiedet sich von seinen Eltern und seinen Gefolgsleuten und sagt ihnen voraus, daß er nach seinem Tode zurückkehren wird.
Na'shaé-Fest 33: Lukas wird in Damar am Kreuze hingerichtet. Er wird auf dem Friedhof am Ufer begraben, nach 3 Tagen ist das Grab verlassen.
40 Tage später: Himmelfahrt Lukas. Nachdem er zahlreichen Personen erschienen ist, fährt Lukas endgültig gen Himmel auf.
Ri'skalid 33: Erleuchtung der Gefolgsleute durch den Geist.
Die Heiligen
Die Hauptheiligen, welche in nicht zu übersehender Weise an Stelle ehemaliger (lokaler) Gottheiten getreten sind:
Helena: Mutter des Erlösers, zuständig für Geburt, Kleinkinder, Mütter, wird aber eigentlich allgemein als Schutzpatronin bei jeder Gelegenheit angesehen. Sebestian: erster Anhänger Lukas, Schutzpatron der Reisenden, Chronist Lukas Kaleisthos: letzter Hohepriester des Neis, Stifter der Stadt Damar, Schutzpatron der Seefahrer Manariana: erste Nonne, Schutzpatronin vieler Klöster, zuständig für Jungfrauen, Heilkundige Dolestro: Gefolgsmann Lukas, Chronist Lukas, Schutzpatron der Händler
Die hohen Feiertage
Das Fest der Geburt: 24. Nollaig, Geburt Lukas
Das Fest der Erlösung: Dé Domnhnaigh (Sonntag) nach dem ersten Vollmond nach Frühlingsbeginn. Die Auferstehung Lukas und das höchste Fest in der lukanischen Kirche. Die restlichen Feiertage, so sie nicht ein festes Datum haben, werden nach diesem Feiertag festgelegt und er markiert den Beginn des Kirchenjahres.
Das Fest der Erleuchtung: 7 Wochen nach dem Fest der Erlösung, Erleuchtung der Gläubigen durch den Geist
Dazu gibt es die Namensfeste der Heiligen und zahlreiche weitere Gelegenheiten innerhalb des Kirchenjahres, welche jedoch regional sehr unterschiedlich sind.
Innerhalb der lukanischen Kirche gibt es diverse Ränge, angefangen vom Kaplan bis hin zum Heiligen Vater.
Die Reihenfolge sieht ungefähr so aus:
Kaplan
Priester /Mönch /Nonne
Bischof / Abt /Äbtissin
Erzbischof / Inquisitor
Kardinal / Großinquisitor
Heiliger Vater
Kaplan Der Kaplan ist in der Kirchenhierarchie an unterster Stelle angesiedelt. Er wird meistens aus der Gemeinde ausgewählt und geht dem örtlichen Priester bei seinem Aufgaben zur Hand. Eine spezielle Ausbildung oder Weihe ist für dieses Amt nicht nötig. Vergütet wird diese Position häufig mit einem Schlafplatz und Essen auf Kosten der Kirche. Verfügt die Gemeinde nicht über genug Geld, einen Priester und einen Kaplan zu unterhalten, so wird das Amt des Kaplan nicht besetzt.
Ein Kaplan muß nicht keusch leben, dennoch wird es häufig von seinem vorgesetzten Priester erwartet.
Priester Ein Priester stellt die unterste Stufe der ausgebildeten und geweihten Kirchenmitglieder dar. Er ist vor Ort tätig als Seelsorger, ihm untersteht meistens eine kleine Kirche in einer Gemeinde. Unterstützung erhält er durch den Kaplan.
Der Priester durchläuft im Normalfall eine Ausbildung von 4 Jahren in einem Priesterkolleg, welches ihn befähigt, Altdamaran zu lesen und zu sprechen, die heilige Schrift und ihre Auslegung zu verkünden und die Gottesdienste abzuhalten. Am Ende der vier Jahre steht eine Prüfung und im Anschluß daran die Weihe zum Priester. Mit der Weihe entsagt der Priester allen weltlichen Gelüsten.
In der heutigen Zeit ist es jedoch vielfach so, daß nicht einmal der Priester versteht, was er vorliest, daß er mit einer Frau unter einem Dach lebt und die Seelsorge in der Gemeinde vernachlässigt.
Mönch und Nonne Der Mönch bzw. die Nonne unterscheiden sich vom Priester durch ihre zurückgezogene Lebensweise. Sie verbringen ihr Leben zum größten Teil hinter Klostermauern. Dort hüten sie einen nicht geringen Teil des Wissens und in größeren Städten sind die Klöster zugleich Schulen. Mönche und Nonnen haben ihr Leben vollkommen Gott geweiht.
In der heutigen Zeit wird jedoch vielfach von Orgien gemunkelt. Zudem sind die Klöster immer mehr zu einer Entsorgungsstätte für unliebsame Kinder und anderweitige Verwandte verkommen.
Bischof Dem Bischof untersteht eine Reihe an Gemeinden. Er hat seinen Sitz in den größeren Städten. Zumeist ist er nicht mehr selbst als Seelsorger tätig. In früheren Zeiten reiste der Bischof durch seine Gemeinden, sprach Recht und kontrollierte so die örtlichen Priester.
Das Amt des Bischofs setzt eine Tätigkeit als Priester voraus, auch wenn heute wohl eher eine entsprechende Spende einer Ernennung zuträglich ist. Vielfach finden sich im Amt des Bischofs zweite Söhne von Herzögen und Grafen, man spricht von regelrechten Erbbistümern.
Diese Entwicklung bringt natürlich mit sich, daß die Bischöfe denkbar wenig auf ihre eigentlichen Aufgaben achten, dagegen jedoch sehr auf ihr Geldsäckel.
Abt und Äbtissin Ein Abt bzw. eine Äbtissin steht einem Kloster vor. Für Frauen ist das Amt der Äbtissin das höchste, welches sie in der Kirche bekleiden können.
Ein Abt hat häufig Hoheitsgewalt über die direkte Umgebung des Klosters, so es sich um ein ländliches handelt. In den Städten gibt es häufig Streitigkeiten um die Aufteilung von Kirchenzehnt und sonstige Zugehörigkeit der Gläubigen zu Kirche und Kloster.
Ebenso wie das Amt des Bischofs ist auch das des Abtes häufig mit überzähligen Kindern Adliger besetzt, die sich auf diese Weise ein Einkommen und eine Machtposition sichern.
Erzbischof Der Erzbischof faßt in seinem Einflußbereich mehrere Bistümer zusammen. Bischöfe und Priester sind ihm zur Rechenschaft verpflichtet und schulden ihm Gehorsam.
Ebenso wie das Amt des Bischofs wird das des Erzbischofs heutzutage eher gekauft denn durch Erfüllung der eigentlichen Aufgaben verdient.
Inquisitor Dem Inquistior untersteht eine Reiche von Priestern und Mönchen, welche weder einem Kloster zugeordnet sind noch einer Gemeinde. Diese Priester und Mönche bereisen die Lande und halten Ausschau nach Ketzern und Hexen, um sie zum Wohle der Menschen zu bekehren oder dem reinigenden Feuer zu überantworten.
Dem Inquisitor obliegt die Entscheidung über Todesurteile in gewöhnlichen Prozessen. Zudem wird er bei schwierigen Fällen häufig angerufen, um der Gerechtigkeit genüge zu tun.
Bisher ist es der Kirche gelungen, die Reihen der Inquisitoren frei von gekauften Pfründen zu halten, dagegen ist jedoch ein gewisser Übereifer nicht zu leugnen.
Kardinal Der Kardinal ist zwar nominell mit einem Amtsbereich betraut, er ist jedoch in der Regel nur innerhalb der heiligen Stadt anzutreffen. Dort obliegen den Kardinälen die Aufsicht über den Verwaltungsapperat der lukanischen Kirche. Aus ihren Reihen wird der heilige Vater gewählt. Vielfach werden Kardinäle als Diplomaten zu den Höfen Balomeras und Orkalas und seid neuestem auch wieder nach Berquest entsand.
Wie auch in anderen Amtsbereichen der Kirche ist Korruption und Ämterkauf hier an der Tagesordnung. Nur noch wenige Kardinäle geben sich überhaupt den Anschein von Frömmigkeit, die meisten sind sich nicht zu fein, ihre Bastarde öffentlich anzuerkennen und ihnen lukrative Pfründe zu verschaffen.
Großinquistitor Der derzeitige Großinquisitor ist für seine völlige Hingabe an die heilige Pflicht der „Gesellschaft zur Wahrung des Glaubens“ bekannt. Sebastien de Salesa stammt aus dem seid einigen Jahrzehnten (wieder) kirchlichen Fürstentum Saleso in Berquest und gehört der Fürstenfamilie an. In der Tat wäre die Fürstenkrone an ihn gegangen, hätte er sie nicht zugunsten seines heiligen Auftrages abgelehnt.
Dem Großinquisitor obliegt die Wahl der Inquistoren, er ist die letzte Instanz für Todesurteile und Begnadigungen. Schwierige Fälle, in denen es zumeist um Ketzer und Häretiker geht, obliegen allein seiner Entscheidung.
de Saleso soll schon häufig aufgrund einer Bestechung von der Schuld des Angeklagten überzeugt gewesen sein, was ihn jedoch nicht daran hindert, zum Wohle der Kirche das Bestechungsgeld anzunehmen. Selbst den Kardinälen ist er ein Dorn im Auge, prangert er doch häufig genug ihre sündhafte Lebensweise an und droht ihnen mit dem jüngsten Gericht.
Der Heilige Vater Das Amt des Heiligen Vaters geht angeblich auf eine Verfügung Lukas' zurück, welcher für die Kirche Gottes einen ähnlichen Aufbau wollte wie innerhalb des Tempels des Neis. Tatsache ist jedoch, daß es erst 498 n.L. bestätigt wurde.
Der Heilige Vater ist nominell der alleinig Entscheidende, er ist von der Gnade Gottes auserkoren zu diesem Amt und von ihm geleitet, daher auch unfehlbar. Jedoch stellt sich die Frage, ob dies für Pius VII. wirklich zutrifft, verbringt er doch seine Zeit alleinig mit dem Neubau der „Heiligen Dreifaltigkeit“.